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Das rosa Zimmer befindet sich
in Bilbao/Spanien.
Das Zimmer war sehr dunkel.
Die rosa Farbe schluckte zusätzlich Licht.
Die Verständigung mit anderen Menschen war
wegen mangelnder Sprachkenntnisse
wie der Aufenthalt in einem dunklen Zimmer.
Daraus erwuchs die Idee das Zimmer
zum Spiegel werden zulassen.
Alle neu gelernten Worte wurden mit
weißer Farbe an die Wände geschrieben.
Die Worte wurden um die an den Wänden
befestigten Zettel und Bilder herum geschrieben.
Die Wände wurden zu Bildfläche und Bildrahmen
zugleich.
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Die Wand, la pared, ist die
Grenze zwischen zwei Räumen,
sie ist die Grenze zwischen zwei Menschen.
Beschrieben wird die Wand zum Bildträger und als
solcher,
eingebunden in die Tradition der Malerei, zum
Fenster.
Sie wird aber nicht zum Fenster einer
unbestimmten,
immaginären Welt, sondern zum realen Ort der
Auseinandersetzung mit der fremden Sprache.
Die vier Wände sind durch die Schrift
miteinander
verbunden. Der Kreis ist geschlossen.
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Es ist eine ständig sich
ausbreitende Argumentationskette.
Der Aufenthalt in einem Kreis fremdartiger
Menschen,
ist wie das Leben in einem dunklen Zimmer.
Eine unbekannte Sprache wird als Lautmusik
wahrgenommen.
Einzelne Worte können nicht auseinandergehalten
werden
und die Sprachmelodie tritt in den Vordergrund.
Mit dem Erlernen der fremden Sprache,
tritt eine langsam fortschreitende Erhellung ein.
Einzelne Worte bekommen einen Sinn und
der Inhalt des Erzählten kann erraten werden.
(...)
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Die Wand wird zum Spiegel,
zum Fenster.
Sie hebt die Grenze zum nächsten Zimmer auf und
sie hebt die Verständigungsbarriere zu anderen
Menschen auf.
Bilder transportieren Botschaften.
Sie sind ein Medium, um mit der Welt in
Verbindung zu treten.
Das Zimmer ist der Bildträger, die Worte
erzählen,
was passiert ist. Der Prozess setzt sich so lange
fort,
bis das Zimmer verlassen wird.
Die Worte werden an alle vier Wände geschrieben.
Sie bilden einen Kreis.
Das Zimmer ist ein sichtbar gemachter Teil eines
Lebens,
eines Gedächtnisses, einer menschlichen Seele. |
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